Fallstricke beim Immobilienkauf in Frankreich

Wie kann man Fallstricke beim Hauskauf in Frankreich vermeiden?

Während der Immobilienmarkt in Frankreich gut reguliert ist und die meisten Käufe komplett reibungslos ablaufen, sollten Käufer natürlich trotzdem grundlegende Vorsichtsmaßnahmen treffen, um Betrug und Täuschung vorzubeugen. Man kennt es inzwischen, dass Sich eine Person als Eigentümer einer Immobilie ausgibt, eine Hinterlegung in Bar fordert und verschwindet – die Kaufinteressenten stehen dann mit komplett wertlosen Dokumenten da!

Das Gute an “paperasse” ist, dass es eine Menge an Zertifikationen für alle Arten von Fachleuten gibt, und die können – und sollten – Sie überprüfen. Die meisten Makler werden Sie in ihr Büro beten. Überprüfen Sie die carte professionnelle, die dort aushängt, und notieren Sie sich den Gesamtbetrag des finanziellen Garantierahmens des Maklers – dieser gilt für Ihre Hinterlegung, wenn diese an das Büro gezahlt wird. Sie sollten auch die SIRET-Nummer eines jeden Maklers oder Bauträgers prüfen, mit dem Sie arbeiten – das ist die französische Gewerbeanmeldung.

Französische Bauträger bieten eine assurance décennale (zehnjährige Garantie), die jegliche Mängel an deren Arbeit für 10 Jahre abdeckt. Wenn Sie einen Neubau oder ein Haus kaufen, das in den letzten paar Jahren gebaut wurde, oder wenn die Immobilie, für die Sie sich interessieren, in den letzten Jahren grundlegend renoviert oder erweitert wurde, überprüfen Sie diese unterlagen und stellen Sie sicher, dass alles in Ordnung ist.

FAQ

Vertreten Makler die Interessen des Verkäufers? Wird es für mich als Käufer teurer, wenn ich das Haus mit einem Makler kaufe?
Maklergebühren werden in Frankreich traditionellerweise vom Käufer bezahlt, nicht vom Verkäufer – dies ändert sich jedoch derzeit (halten Sie nach „HAI“ oder „FAI“ Ausschau, diese Kürzel bedeuten, dass der Verkäufer die Maklergebühren übernimmt). Der Makler muss die Immobilie natürlich erst zum Verkauf bringen, um seine Gebühr bezahlt zu bekommen. Er fungiert tatsächlich als reiner Vermittler und ist nicht dazu verpflichtet, Käufer oder Verkäufer zu beraten. Nur 50% der Verkäufe gehen in Frankreich über einen Makler; viele Immobilien werden von Notaren beworben, und andere Verkäufe sind „particulier à particulier“, Verträge zwischen Privatpersonen. Diese Verkäufe können günstiger sein, Sie werden sich jedoch dazu beraten lassen müssen, wie die Prozesse in Frankreich ablaufen, und sollten fließend Französisch sprechen können, wenn Sie den günstigeren Weg wählen möchten!

Was Sie noch beim Hauskauf beachten müssen?

Manche französischen Makler werden Käufer darum bitten, einen 'lettre d'intention d'achat' zu unterschreiben bevor der compromis vorbereitet wird. Auf Deutsch klingt das harmlos – vor dem französischen Gesetz gilt es jedoch bereits als verbindlicher Vertrag. Das würde Sie daran hindern, dem compromis weitere Konditionen hinzuzufügen, wie z.B. den Kauf an den Erhalt eines Hypothekendarlehens zu binden (Sie können allerdings immer noch von Ihrer 10-Tage-Bedenkzeit gebrauch machen und einen Rückzieher machen – dann hätten jedoch alle beteiligten Parteien ihre Zeit vergeudet).

Bürokratie ist sehr wichtig, und es ist nicht immer einfach, sich mit ihr zurechtzufinden, sodass manchmal wichtige Punkte unter den Tisch fallen. Es ist beispielsweise schon vorgekommen, dass Immobilienbesitzer Kaufinteressenten veraltete diagnostiques vorgelegt haben, die den aktuellen Zustand der Immobilie nicht mehr akkurat wiedergeben – schauen Sie also auf das Datum.

Schmiergeld? Sagen Sie nein!

Deals unter der Hand sind absolut illegal, das hält manche Verkäufer jedoch nicht davon ab, zu fragen. Ein Notar gab zu, einmal nach einer Immobilientransaktion aus dem Fenster gesehen zu haben, woraufhin der Käufer dem Bauern, dem er seine Scheune abgekauft hatte, noch einen Batzen Geld übergab. Wenn Sie sich auf einen solchen Deal einlassen und wollen die Immobilie irgendwann weiterverkaufen, wird der Notar Ihren Kapitalertrag leider am dokumentierten Kaufpreis festmachen – und nicht am Extra-Cash.

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BuilderKommunizieren Sie mit der mairie

Es sollte auch angemerkt werden, dass Franzosen bei der Immobiliensuche zwar in vielerlei Hinsicht gründlich vorgehen, sie werden allerdings nicht überprüfen, ob in der Nähe der Immobilie Entwicklungsanträge genehmigt wurden. Sie werden zur mairie (zum Rathaus) gehen müssen, um einzusehen, welche Anträge gestellt worden sind und welche Arbeiten ausstehen, oder Sie lassen das jemanden für Sie erledigen.

Wenn Sie eine off-plan-Immobilie von einem Bauträger kaufen, erkundigen Sie sich nach dessen Reputation – finden Sie jedoch auch heraus, wie viele Einheiten des Entwicklungsprojekts bereits verkauft wurden, denn manchmal wird nicht mit dem Bau begonnen, bevor ein gewisser Anteil an Käufen gesichert ist. Ratenzahlungen sind die Norm, sollten Sie also direkt um Bezahlung des Gesamtbetrags gebeten werden, sollten sämtliche Alarmglocken läuten.

Bei ländlichen Immobilien, einschließlich solcher in größeren Dörfern, kann es sein, dass die Immobilie nicht tout à l'égout (an die Kanalisation angeschlossen) ist. Die Regulierungen für Klärbehälter sind inzwischen sehr streng, und Besitzer müssen innerhalb von 2 Jahren nach der Übernahme sicherstellen, dass diese Regulierungen eingehalten werden. Das kann 10.000 Euro kosten, oder auch mehr, und im Falle einer Immobilie im Dorfkern ohne geräumigen Garten oder mit insgesamt wenig Platz kann es so teuer werden, dass die Investition sich nicht mehr lohnt. Lassen Sie sich im Zweifel beraten.